Der Rundgang startet am U-Bahnhof Saarlandstraße mit einer Rundumsicht. Selbst in Winterhude (Süd) liegend, grenzt die Jarrestadt im Norden an den Stadtpark und den Goldbekkanal. Im Osten und Süden reicht die Jarrestadt an den alten Industriestandort Barmbek (mit Barmbeker Stichkanal und Osterbekkanal) heran. Dominant ist hier die Jarrestraße, die dem Quartier seinen Stempel aufdrückt. Im Westen liegen die Barmbeker Straße und der Stadtteil Uhlenhorst. Das Arbeiterquartier, das Ende der 20iger Jahre dazwischen entstand, war etwas Neues und Besonderes. So wie auch die damals entstandenen Wohngebiete in Dulsberg, auf der Veddel oder in Barmbek-Nord, die den „alten Leib“ von Hamburg nun fest umschlossen.
Bautechnisch geprägt ist die Jarrestadt durch funktionale Stadtteil-Einheiten, wie etwa den verschiedenartigen Industrie- und Wohnanlagen, den Freizeit – und Naherholungsbereichen, in denen aber auch Bildungs- und Versorgungsmöglichkeiten für Waren des täglichen Alltags gleich mitgedacht wurden. Während unseres Rundgangs schauen wir uns einige von ihnen exemplarisch an.
Das „Rote Hamburg“, politisch wie bautechnisch, sind ein Thema unserer Stadtteilführung. Wir diskutieren die Ideen von Karl Schneider und die jener Architekten, die mit ihm im Wettbewerb standen. Das Konzept einer engen Verbindung verschiedener für das Leben wichtiger Bereiche. „Wohnen im Grünen“ mit Sichtachsenbildung a la Fritz Schumacher. Das sollte die Wohnbedingungen gerade auch für einfache Bevölkerung revolutionär verbessern. Dazu passt dann auch der Schriftsteller Willi Bredel und die „Maschinenfabrik Negel & Kopp“, welche die Jarrestadt – weit über ihre Grenzen hinaus – bekannt machten.
Doch seit dem ist die Entwicklung dieses Stadtteils nicht stehen geblieben. 90 Jahre weitere Entwicklung haben zu Veränderungen und Umformungen geführt, die das Arbeiten und Leben in der Jarrestadt, auch die soziale Zusammensetzung der Bewohnerinnen und Bewohner beeinflusst haben. Stark verändert hat sich der Stadtteil durch die Umwandlungen oder den Abriss alter Industrieanlagen, wie sie in den 1960er Jahren begannen und bis Ende der 1980er Jahre reichten. Bereits zuvor hatte der 2. Weltkrieg Schneisen geschlagen, wobei im Wiederaufbau der genossenschaftliche Gedanke, der dieses Quartier auszeichnet, aber nicht aufgegeben wurde.
Zum Ende des Rundganges werden wir uns mit der Verzahnung und der Einpassung des Quartiers in seine Nachbar-Stadtteile beschäftigen. Sie erfolgte nicht beliebig und ohne die Besonderheiten der Jarrestadt dabei aufzulösen.
Für Öffentliche Führungen hat dieser Rundgang einen zeitlichen Rahmen von etwa 2,5 Stunden. Der Anspruch alles komplett darzustellen, wäre in diesem Rahmen nicht einlösbar. Einen lebendigen Eindruck dieses besonderen Quartiers mit seiner besonderen Geschichte werden wir aber vermitteln. Für Gruppen lässt sich der Rundgang je nach Bedarf sowohl verkürzen, wie auch verlängern.
Alles auf einen Blick | |
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