Die Stadtführung Kontorhäuser führt uns in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, als das Kontorhausviertel mit Kontorhäusern wie dem Sprinkenhof, dem Chilehaus und anderen entstand.
Funktional stehen die Kontorhäuser für eine räumliche Trennung von Hand- und Kopfarbeit. Die Handarbeit lief in der Speicherstadt und im Hafen, die Kontorhäuser repräsentieren durch gigantisch gestaltete Bürogebäude.
Jedoch ersetzte das Kontorhausviertel die Gängeviertel in denen zuvor Zehntausende Hafen- und Werftarbeiter sowie ihre Familien wohnten. Für die damaligen Tagelöhner war das deshalb eine mittlere Katastrophe, denn für sie war es wichtig in der Nähe der Arbeitsplätze zu wohnen.
Auf unserem Rundgang durchstreifen wir das Kontorhausviertel mit seinen charakteristischen Backsteinfassaden. Wir bestaunen mächtige Fassaden, beeindruckende Treppenhäuser und expressionistische Details.
Gemeinsam mit der Speicherstadt gehören die Kontorhäuser zum denkmalgeschützten Weltkulturerbe der UNESCO. Erbaut von reichen Hamburger Kaufleuten und eitlen Architekten. Interessant ist jedoch die nähere Betrachtung der verschiedenen Baustufen, insbesondere jener Kontorhäuser, die im Unterschied zu jenen in den 1920er Jahren, dann erst zu Beginn der NS-Zeit fertiggestellt wurden.
Dann geht es weiter bis zum Laeisz-Hof und dem Afrika-Haus, die schon in der Kaiserzeit um 1900 fertig gestellt wurden. Mit Glück steigen wir dort in einen alten Paternosteraufzug ein, der sich, ohne anzuhalten, in einem ständigen Umlaufbetrieb befindet. Für uns schon deshalb ein kleines Abenteuer.
Die Kontorhäuser in den verschiedenen Phasen dieser Baukunst stehen symbolisch für die zunehmende Bedeutung Hamburgs als Handelsmetropole und deren Entwicklung. Zudem aber auch für einen Prozess der Verdrängung der ärmeren Wohnbevölkerung aus den damaligen Innenstadtquartieren.
Stadtrundgang Kontorhausviertel mit Rathaus-Innenhof kombinieren
Dieser Stadtrundgang kann mit einer kleinen Zusatz-Tour zum Rathaus-Innenhof kombiniert werden, wo der „Brunnen der Gesundheit“ an die Zeit der Cholera-Epidemie 1892 und an die damaligen Debatten zur Innenstadtgestaltung erinnert.
Diese Cholera-Epidemie, die vor allem in den Gängevierteln wütete, führte Tausende in den Tod. Sie bot den politisch Verantwortlichen darüber hinaus aber auch ein gutes Argument dafür die alten Gängeviertel abzureißen und durch die Kontorhäuser zu ersetzen. Interessant indes wohin die griechische Göttin der Gesundheit schaut, die auf der Spitze des Brunnens steht. Bei Errichtung des Rathauses als Mahnung an die Politiker gedacht, nie wieder solche Verhältnisse zuzulassen, richtet sie ihren mahnenden Blick tatsächlich aber zur Handelskammer, dem Sitz der Hamburger Unternehmer.
Kombi-Touren mit dem Stadtrundgang Kontorhausviertel
Unsere Stadtführung Kontorhäuser lässt sich gut mit weiteren Touren kombinieren:
Weltkulturerbe: Führung durch die Speicherstadt mit Kontorhäusern verbinden
Stadtführung Kontorhäuser mit einer Altstadt-Tour verbinden
Auch die Radtour Hamburg Kompakt kann diesen Stadtrundgang Kontorhausviertel integrieren
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