Unser Rundgang durch die Innenstadt, er führt uns zurück in den März des Jahres 1933 …
Das war kurz nach der so genannten „Machtübernahme“. Razzien und Hausdurchsuchungen standen nun auf der Tagesordnung. Regimegegner sollten aufgespürt werden, um die neue Macht zu festigen. Dass das Neue auch im Alten seine Wurzeln hatte, bei unserem Rundgang wird es deutlich werden. Denn vieles von dem, was nun geschah, war sehr gut vorbereitet …
Das neue Regime, es konnte seine Macht nur festigen, wenn es ihm gelang, den Einfluss der nach wie vor starken Arbeiterparteien zu brechen. Sozialdemokraten und Kommunisten, auch Gewerkschafter, sie gehörten deshalb zu den ersten, die in »Schutzhaft« genommen wurden. Allein in Hamburg schon in den ersten Monaten fast 1.200 Menschen.
Während unseres Rundgangs durch die Innenstadt suchen wir die Wirkungsstätten von Hamburgerinnen und Hamburgern auf, die sich trotzdem und sehr bewusst dafür entschieden, diese neuen Verhältnisse, später auch den Krieg, nicht hinzunehmen. Naturgemäß treffen wir auf Politische. Doch auch Schauspieler, Jugendliche, Schriftsteller, Studierende und einfache Arbeiter, werden uns bei unserem Rundgang begegnen.
Ihre Spuren finden wir am Jungfernstieg, am Alten und Neuen Wall, auch in der Mönckebergstraße. Wir hören von ihrem Leben, ihren unterschiedlichen Motiven, ihrem Schicksal in der Nazizeit. Vieles macht betroffen. Und doch: ein Trauermarsch soll unser Rundgang nicht werden. Auch den Optimismus, die Kraft, den Mut, den Ideenreichtum dieser großartigen Menschen wollen wir uns ein Stück weit vergegenwärtigen.
Hinweis:
Diesen Rundgang führen seit mehreren Jahren auch für Schul- und Abiturientenklassen aus Hamburg und der näheren Umgebung aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen durch. Den Teilnehmenden stellen wir dabei den Widerstand in seiner ganzen Breite vor. Immer konkret am Schicksal unterschiedlicher Menschen, die im Bereich der Hamburger Innenstadt lebten oder wirkten.
Natürlich diskutieren wir den Widerstand aus den Arbeiterparteien, auch die tiefe Feindschaft zwischen diesen, die gemeinsames Handeln erschwerte. Aber zum Widerstand gehörte mehr: Wir betrachten den Hamburger Zweig der Weißen Rose, in der viele christlich motivierte Studierende engagiert waren. Vorgestellt werden auch Swing-Jugendliche und Intellektuelle, wie etwa der Buchhändler Felix Jud (heute liegt das Geschäft am Neuen Wall). Gleichzeitig tun wir dabei aber auch nicht so, als wenn Hamburg in dieser Zeit vor allem aus Widerstandskämpfern bestanden hätte … Gut kann man das am Beispiel der „Arisierungen“ großer Kaufhäuser an den Alsterarkaden besprechen. Schließlich: wir beziehen die Schülerinnen und Schüler aktiv in die Gestaltung des Rundgangs mit ein. Ihre Kenntnisse und Positionen sind gefragt!
Sind Sie für Ihre Schulklasse an einem solchen Rundgang interessiert, stellen Sie bei uns bitte eine Anfrage.
Weitere Stadtführungen mit einem antifaschistischen Thema
Auf Anfrage organisieren wir Ihnen auch gern eine antifaschistische Stadtrundfahrt mit dem Bus, die Sie zu verschiedenen Stätten von Verfolgung, Krieg und Widerstand in Hamburg bringt. Gleiches gilt für Radtouren oder Rundgänge mit einem solchen Schwerpunkt auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Alles auf einen Blick | |
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