
Gewaltigen Sturmfluten immer wieder ausgesetzt, war das häufig auch ein Kampf ums Überleben, wie uns etliche Bracks noch heute zeigen! Deichsicherheit – sie gilt in Wilhelmsburg noch heute als eine besonders vordringliche Aufgabe.
Beherrscht von unterschiedlichen Fürsten, die die Insel(n) eher unter logistischen Gesichtspunkten betrachteten, war Viehzucht und Ackerbau die Hauptbeschäftigung der Bewohnerinnen und Bewohner. Das wird uns gleich zu Beginn unserer Tour durch das östliche Wilhelmsburg überdeutlich. Denn nach einer kurzen Busfahrt quer durch Georgswerder, beginnt diese am alten Flußbett der Dove Elbe. Etliche alte Bauernhäuser und romantisch anmutende Ecken – sie begleiten uns auf unserem Weg bis zur Windmühle Johanna.
Nun sind wir in Kirchdorf, wo wir am Gedenkstein für die Flutopfer der letzten großen Sturmflut von 1962 vorbeikommen. Wir durchqueren eine ältere, bereits ím ersten Drittel des 20. Jahrhunderts entstandene Hafenarbeitersiedlung, bis wir dann in den alten Kirchdorfer Dorfkern vorstoßen. Hier wurde bereits 1388 das erste mal eine Kreuzkirche errichtet.
Erneut mit einem Bus geht es nun noch bis nach Moorwerder, wo sich unser Spaziergang durchs Grüne bis zur Bunthäuser Spitze fortsetzt. Dort an der Bunthäuser Spitze teilen sich Norder- und Süderelbe an einem kleinen Leitdamm, der einst von Hamburg errichtet wurde, um mehr Wasser in die Norderelbe und in den Hamburger Hafen umzulenken. An der Spitze sehen wir einen kleinen Leuchttum. Ihn erklommen, reicht unser Blick bis in die Vier- und Marschlande und auf der anderen Seite bis nach Niedersachsen.
Ein kleines Stück weiter, erreichen wir im Anschluss dann das Naturschutzgebiet Heuckenlock, das wir ebenfalls durchwandern. Wir sind nun im letzten Tide-Auenwald Europas. Durchzogen von verschiedenen Wasserläufen, beeinflusst durch den täglichen Wechsel von Ebbe und Flut, hat sich hier eine ganz besondere Tier- und Planzenwelt erhalten.
Besteht dann noch Zeit oder Interesse, so kann im Anschluss mit dem Bus noch ein Abstecher bis zur Internationalen Bauausstellung IBA und zur Internationalen Gartenschau unternommen werden. Sie stehen im Zentrum des Aufwertungsprozesses für die Elbinsel.
Hinweis: Da Wilhelmsburg recht groß ist, lassen sich die grünen Oasen im östlichen Teil der Elbinsel zu Fuß nur erreichen, wenn wir unseren Rundgang durch kleine Bustouren mit dem öffentlichen Nahverkehr unterbrechen. Es sind dies allerdings recht kurze Fahrten. Allerdings sind wir dadurch gezwungen manchmal Anpassungen im Streckenverlauf zu nehmen.
Alles auf einen Blick | |
|