Schon 1795 ließen sich hier auf dem Spielbudenplatz, vor den Stadttoren Hamburgs, Künstler und Gaukler nieder. Mit ihren Buden gaben sie diesem Platz seinen Namen. Auf dem »Hamburger Berg« zwischen Hamburg und Altona war halt vieles erlaubt, was innerhalb der Stadtmauern zu Schwierigkeiten führte. So richtig los ging es dann mit den Dampfschiffen. Da diese mit ihren rauchenden Schloten viel Dreck verursachten, baute Hamburg ihnen außerhalb der Stadt in Höhe des Hamburger Bergs einen Schiffsbahnhof. Die Landungsbrücken waren entstanden. Und so kamen die Matrosen auf den Berg, dem heutigen St. Pauli …
Unser Rundgang beginnt in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle St. Pauli. Dann geht es auf eben jenen Spielbudenplatz. Vom alten Budenflair ist freilich kaum noch etwas zu sehen. Hamburgs Politik möchte den Kiez »sauber« machen. So sind die Buden verschwunden. Doch die Glitzerwelt, sie hat zum Glück viel Beharrungsvermögen: an der Theatermeile und auch auf Seiten des alten Cafe Keese. Beeindruckend schön das Wachsfigurenkabinett des Panoptikums, ein Stück weiter das »Docks«, Hamburgs bekannteste Diskothek …
Von »St. Lustig« geht es nun zu »St. Liederlich«. An der alten Davidwache ist die unsichtbare Grenze deutlich zu spüren. Wir sind nun im Sperrbezirk. Hier fanden die Matrosen nicht nur gemütliche Pinten, sondern auch freizügige Damen. So ist noch heute. So ist es auch am Hans-Albers-Platz. Neben gemütlichen Kneipen sehen wir hier auch zahlreiche neue »Szene-Locations«. Die Damen des ältesten Gewerbes der Welt haben es dazwischen manchmal nicht leicht. So wie auch auf der »Großen Freiheit«. Der ganze Kiez befindet sich in einem rasanten Veränderungsprozess. Wir finden es trotzdem, dieses alte, gemütliche, anrüchige St. Pauli.
Spannendes aus der Geschichte, Anekdoten, begleiten uns auf unserem Weg, der uns auch zur »Ritze« (Motto der Box-Kneipe: oben saufen, unten schlagen) und zum Silbersack führt. Weitere Stationen sind der Beatles-Platz und die Schmuckstraße, wo einst Hamburgs Chinesen-Viertel lag.
Hinweis: Führungen über die Reeperbahn und auf dem Kiez gibt es viele. Unser Rundgang ist als ein lockerer, amüsanter Rundgang konzipiert, der interessantes aus Geschichte und Gegenwart kombiniert, der gemütlich, sicher und ohne Nepp verläuft. Die Tour ist sowohl für Seminar-Gruppen, wie auch für Touristen geeignet. Aber auch für Hamburgerinnen und Hamburger, die sich einen Eindruck von den aktuellen Veränderungen auf dem Kiez verschaffen möchten. In einer geeigneten Form bieten wir diesen Rundgang etwas abgewandelt auch für Schulklassen an.
Alles auf einen Blick | |
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